#04 - Vibrato

Gute Vibrato Technik mit Holzflöten

Viele Leute fragen mich, wie man ein Vibrato spielt. Grundsätzlich gibt es drei Arten von Vibratos, die in der traditionellen Flöten- und Fife-Musik eingesetzt werden. Ich möchte hier meine beiden Favoriten vorstellen. Das Erste ist das traditionelle Finger-Vibrato, das Zweite ist das eher klassische, bauchunterstützte Vibrato.

Zuerst zum Finger-Vibrato. Eine der am Meisten verwendeten Töne für das Finger-Vibrato ist das tiefe G. Es funktioniert am besten, weil dabei das grösste Tonloch der Flöte geöffnet und geschlossen wird (E). Dabei wird das grösstmögliche Luftvolumen in der Flöte beeinflusst. Spielt ein tiefes G und öffnet und schliesst dabei das fünfte Tonloch der Flöte. Berührt die Flöte nur leicht mit dem Finger. Ihr werdet merken, dass der Ton "zittert" egal wie schnell ihr euren  Finger auf und ab bewegt.

Zwischen den drei Fingern, welche die oberen Löcher decken und dem Finger der sich auf und ab bewegt, befindet sich ein offenes Tonloch. Dies ist eigentlich das Tonloch durch das die Note G angesprochen wird. Dadurch, dass ihr euren Finger auf dem fünften Tonloch auf und ab bewegt bewirkt ihr leichte Druckveränderung in der Luftsäule unter dem "sprechenden Tonloch" innerhalb der Flöte.

Diese Methode kann zur Erzeugung eines Finger-Vibratos für die Noten FIS bis CIS verwendet werden. Für CIS bewegt den Mittelfinger eurer linken Hand über dem zweiten Tonloch auf und ab.  Für E könnt ihr ebenfalls ein Fingervibrato einsetzen, jedoch spiet ihr dann in Wirklichkeit von E nach DIS.

Die zweite Möglichkeit ist das bauchunterstützte Vibrato. Viele Leute, auch ich, bevorzugen den Einsatz des Zwerchfells für diese Vibrato. Holt tief Luft (ohne Flöte) und formt mit den Lippen euren normalen Ansatz. Jetzt atmet aus, als ob ihr normal spielen würdet und blast dabei eine Serie von vier kontrollierten Stössen. Wiederholt dies einige Male und erhöht die Anzahl der Luftstösse dann auf acht.

Nun probiert dies, während ihr das tiefe G auf eurer Flöte spielt. Wenn ihr es richtig macht, solltet ihr ein stark pulsierendes G hören. Beachtet, dass ihr gegen das Ende des Tones nicht zu tief werdet. Der Ton sollte über die gesamte Dauer in gleicher Lautstärke und Höhe zu hören sein. Sollte der Ton zu tief werden, dann geht zurück zu meiner Lektion über die Kontrolle des Ansatzes.

Empfohlene Übung:

Beginnt mit vier Luftstössen um die Geschwindigkeit des Bauchvibratos zu erlernen. Danach steigert ihr die Anzahl auf acht , dann weiter auf sechzehn.  Spielt in Gedanken Viertelnoten, dann Achtelnoten, dann Sechzehntelnoten.

Wenn ihr euch entschieden haben welche Finger ihr dazu einsetzt, ist das Finger-Vibrato selbsterklärend. Ich selber setze bei meinem Spiel beide Varianten ein, abhängig vom Ton und dem Effekt den ich mit dem Vibrato erreichen will.