#27 - Wähle Deinen Partner

Sich die richtige Holzflöte auswählen

Zum zweiten Mal hier eine Frage von Bill Goelz. Seine Frage: "Ist es besser, bei einer Flöte zu bleiben oder eine Mischung aus mehreren Flöten zu spielen?" Der Vollständigkeit halber möchte ich sagen, dass eine der Flöten, die Bill spielt, eine Skip Healy-Flöte ist (nicht, dass dies meine Meinung oder irgend etwas beeinflussen würde)...heh, heh, heh.

Sowohl als Fife- wie auch als Holzflötenspieler habe ich Instrumente mit einer Vielzahl von Bohrungsdesigns und Tonlochkonzepten gespielt. Jedes ist einzigartig und bietet tatsächlich etwas, was ein Anderes möglicherweise nicht bietet. Während es für Anfänger hilfreich sein kann, von einem kleineren (kleine Bohrung, kleines Anblasloch, kleine Tonlöcher) zu einem mittelgroßen Instrument zu wechseln, ist es nur eine Frage der Übungszeit, bis ein Spieler einem Instrument mit kleinerem Durchmesser entwächst. Mit "Entwachsen" meine ich, dass die Druckkraft des Spielers sich zu einem Punkt entwickelt hat, der es ihm ermöglicht ein Instrument mit größerer Bohrung zu spielen. Dadurch wird sich auch der Klang verstärken und die Lautstärke besser modulieren lassen.

Wenn der Flötenspieler ein Level erreicht um an Sessions teilnehmen zu können und genug Tunes kennt, um die meiste Zeit der Nacht problemlos mit anderen Musikern mitzuspielen, nenne ich dies einen "Citizen Player". Ich hoffe, das klingt nicht zu "orwellianisch". Auf dieser Spielerstufe ist es für den Musiker wichtig, ein gutes Instrument zu haben, egal welche Stilruchtung er einschlägt. Zu diesem Zeitpunkt sollte der Spieler auch die Meinung einer Vertrauensperson bezüglich des Fabrikates oder des Herstellers der Flöte einholen und nach dessen Beurteilung fragen, ob das Instrument wirklich zu ihm passt.

Zunächst werdet ihr sicherlich einige Schwierigkeiten haben, euch dieser einen Flöte vollkommen zu widmen. Ihr werdet Dinge finden, die gut gelingen, anderes gelingt nicht auf Anhieb. Möglicherweise benötigt ihr etwas mehr Druckkraft und müsst das Muskelgedächtnis in euren Fingern entwickeln, um die Tonlöcher richtig abzudecken. Wenn ihr beim Spielen von Tunes manchmal etwas abgelenkt seid, ohne dass eure musikalische Qualität nachlässt, spielt ihr wahrscheinlich eine Flöte, die zu euch passt. Wenn ihr Tonlöcher komplett verpasst und nicht in der Lage seid, mühelos zwischen den Oktaven zu spielen, seid ihr möglicherweise nicht mit eurer Flöte kompatibel. Es ist immer eine gute Idee, bei einer Session vorbeizuschauen, um ein paar Stücke mitzuspielen und die Meinung anderer zu hören.

Ich denke, der wichtigste Punkt ist, dass der Spieler bestimmt, welche Art von Sound und wie viel dynamische Energie er in sein Spiel einsetzen möchte. Die Einstellung des Instruments, das ihr auswählt, bestimmt in hohem Maße, welchen Klang ihr habt und mit welcher Leichtigkeit ihr spielen könnt.

Meiner Meinung nach solltet ihr das Instrument wählen, das ihr für das "beste" haltet, eines das ihr "besitzt" und welches ihr ausschließlich spielt. Es ist eine Art "Therapie des Eintauchens". Die Entschlossenheit sich zu verbessern steht der Körperlichkeit dies zu tun, gegenüber. Denkt daran, Musik ist zu 90% seelisch und der Rest geschieht in eurem Kopf ...